Summary
The image of psychotherapy and psychotherapists has remarkably changed within the last decades. Its presentation is no longer limited to the niche of professional literature. The image gets more and more attention in different mass media. This attention has consequences. This article adds a new impression which is related to the spacial, contentual and temporal dimensions as well as to commercialisation of psychotherapy. I address the spacial difference of the public and private spheres and the herewith connected change of identity in the information society. The temporal dimension relates to the public awareness of the important difference of event and process. Finally I point out the importance of public attention as social capital, which is increasingly accumulated by psychotherapists.
Zusammenfassung
Das öffentliche Bild von Psychotherapie und Psychotherapeuten hat sich im Vergleich zu früheren Jahrzehnten drastisch verändert. Ihre Darstellung ist nicht mehr auf die Nischen der (Fach)literatur beschränkt, sondern erfährt zunehmende Aufmerksamkeit in den verschiedensten Massenmedien. Diese Aufmerksamkeit hat Folgen. Dieser Artikel steuert einige Ideenskizzen bei, die sich auf die räumliche, inhaltliche und zeitliche Dimension sowie auf die Vermarktung von Psychotherapie beziehen. Dabei geht es zunächst um die "räumliche" Differenz von Öffentlichkeit und Privatheit und die u. a. damit verbundene inhaltliche Veränderung von Identität in der Informationsgesellschaft. Die zeitliche Dimension bezieht sich auf die für die öffentliche Wahrnehmung bedeutsame Differenz von Ereignis und Prozess. Abschließend wird auf die Bedeutung von (öffentlicher) Aufmerksamkeit als soziales Kapital hingewiesen – das auch zunehmend von Psychotherapeutinnen und -therapeuten akkumuliert wird.
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Literatur
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Levold, T. Psychomedia: Psychotherapie und Psychotherapeuten in den Massenmedien. Psychotherapie Forum 15, 173–178 (2007). https://doi.org/10.1007/s00729-007-0207-0
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DOI: https://doi.org/10.1007/s00729-007-0207-0